: Chanson pour instruments à vent (1974) :
 
für Äolsharfen, 1 Spieler
dauer variabel, ca. 11' / EA: RAI Mailand 1974


Das 1973/74 konzipierte Werk besteht aus einer Anordnung mechanischer/elektronischer Klangerzeuger, die auf dem Prinzip der Äolsharfe beruhen (sogenannte "Klangskulpturen") und die elektronisch verstärkt in Echtzeit von einem einzigen Spieler durch seinen Atem sowie die Verwendung von vier Pressluftdüsen (bis zu 1,5 bar) zum Klingen gebracht werden.

Die Verwendung des Ausdrucks "Klangskulptur" ist nichts anderes als ein metaphorisches Bild, was Tonhöhe, Klangfarbe und Art des Anschlags betrifft (in dem begrenzten Rahmen, der den Instrumenten zum Zeitpunkt ihrer Konstruktion aufgeprägt wurde). Man möge dies niemals mit einer visuellen oder plastischen Gestaltung, mit Bildhauerei im eigentlichen Sinne des Wortes verwechseln.

Um das Stück zu verstehen, empfehle ich, es ohne formalistische oder dialektische Vorannahmen (z. B. in Bezug auf die rhythmische Artikulation) zu hören; sich vielmehr auf die subtilen Variationen der Klangfarben durch die Modulation der harmonischen Formanten zu konzentrieren.

Das Stück beruht ausschließlich auf der direkten Einwirkung des Interpreten auf die oben erwähnten äolischen Klangerzeuger und bedient sich, abgesehen von der elektronischen Verstärkung, keiner elektronischen oder digitalen Manipulation. (MB)

Siehe auch: Musikbesprechung in HIGH FIDELITY / musical america, September 1977


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